Flugblatt an die Ford-Belegschaft, 02.12.2025
Eine überlegene Kraft herstellen: Lehren ziehen und handeln !
MLPD Kreisverband
Südliches Rheinland
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
was bei Ford im letzten Jahr los war, hätte sich vor ein paar Jahren wahrscheinlich keiner vorstellen können. Reduzierung der Belegschaft auf etwa die Hälfte, Unsicherheit, ob es nicht doch zur Insolvenz kommt und schlaflose Nächte für viele.
Das geht allerdings nicht nur euch Fordlern so – die Thyssen-Kollegen, die Bosch-Kollegen, die Leute bei ZF oder SKF erleben im Grunde dasselbe. Allein in 2025 sind schon 55.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie vernichtet worden. Und die Arbeitsplatzvernichtung geht weiter. Ford hat auf dem europäischen Automarkt massiv verloren, in Deutschland liegt der Marktanteil bei schmalen 4,5 Prozen, in Europa bei 3,3 Prozent! Die Krisenlasten werden auf die Arbeiter abgewälzt.
Es ist Zeit, diese Entwicklung nicht nur auf sich selbst bezogen zu verarbeiten. Vielleicht denkt der Eine oder Andere, „jetzt lieber das sinkende Schiff verlassen.“ Aber die See bleibt rau und die Zukunft ungewiss. Jeder weiß auch: Eine echte Zukunft für die Arbeiter, ihre Jugend und die Familien muss anders aussehen! Eine Welt in der jeder Mensch ein gutes Leben führen kann ist möglich!
Wir müssen heute in den großen Zusammenhängen denkenund handeln lernen. Dass die Kolleginnen und Kollegen bei Bosch, ZF, VW, Stellantis, Thyssen und auch international vor den gleichen Fragen stehen, ermöglicht es, den Kampf gemeinsam zu organisieren. Der Kampf einer Belegschaft kann eine andere motivieren, sich nicht geschlagen zu geben.
Zeit, sich von alten Illusionen
über den Kapitalismus zu verabschieden!
Die kapitalistische Weltwirtschaft ist in einem tiefen Krisenstrudel. Die Ausdehnung der Absatzmärkte ist an ihre Grenzen gestoßen. Maximale Profite können nur noch auf Kosten von Konkurrenten erreicht werden. Das ist Vernichtungsschlacht für die Monopole – und Arbeitsstress, Arbeitslosigkeit, Leiharbeit für die Arbeiter und Arbeiterinnen. Dazu kommen Strukturkrisen wie die Einführung der E-Mobilität oder, jetzt sich abzeichnend, der künstlichen Intelligenz in den Betrieben. Sie führen allesamt tiefer in den Strudel hinein – weil immer weniger Arbeitskräfte Geld verdienen und ausgeben können.
Auf der ganzen Welt lösen sich Dürren und verheerende Überschwemmungen ab wie zur Zeit auf den Philippinen und in Sri Lanka. Eine globale Umweltkatastrophe hat begonnen. Ihre Folgen können zum Teil jetzt schon nicht mehr rückgängig gemacht werden. Barbarische Kriege, wie in Gaza oder der Ukraine oder im Sudan, sind an der Tagesordnung.
Die MLPD stimmt allerdings in den allgemeinen
Abgesang nicht mit ein.
Sie hat ein klares Bild des Niedergangs des Kapitalismus – aber auch eine klare Zukunfts perspektive! Eine sozialistische Gesellschaft, in der es nicht nach Profit geht, sondern danach, dass gemein schaftlich produziert wird, dass die Einheit von Mensch und Natur beachtet (bzw. wieder her gestellt wird) ist längst überfällig. Sie wäre heute auch leicht möglich. Der immense Reichtum auf der Welt konzentriert sich bei gerade mal 2 Prozent der Weltbevölkerung. Eine sozialistische Gesellschaft könnte sich heute auf die vielen Millionen gut ausgebildeten, international vernetzten Arbeiter stützen und hoch produktiv sein. Dann kann der Reichtum allen Menschen zu Gute kommen. Für die Arbeiter weltweit ist das die Perspektive, für Trump, Merz, Putin und Co., die Faschisierung und Weltkriegsvorbereitung voran treiben, das reinste Grauen.
Zeit, für die Zukunft zu kämpfen!
Zeit, sich für Sozialismus zu entscheiden!
Zeit, Mitglied in der MLPD zu werden!
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Organisiert Euch in der MLPD!
- Die MLPD ist die einzige Arbeiterpartei in Deutschland. Sie hat Betriebsgruppen in allen wichtigen Monopolbetrieben in Deutschland.
- Die MLPD hilft tatkräftig mit, den internationalen Zusammenschluss der Arbeiter weltweit zu fördern, mit Spendenkampagnen, mit gegenseitigen Besuchen, mit der Mitgliedschaft der Partei in der weltweitenOrganisation ICOR (InternationaleKoordinierung revolutionärer Parteiund Organisationen).
- Die MLPD hat Knowhow und Erfahrung gesammelt bei allen wichtigen Kämpfen der letzten 50 Jahre in Deutschland, von Rheinhausen 1987, über den Bergarbeiterstreik 1997, über den Opelstreik 2004 und war führend daran beteiligt.
- Die MLPD ist finanziell unabhängig,und finanziert ihre umfangreiche Arbeit übers Ehrenamt, über Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Die MLPD zeigt breite Brust gegen den gesellschaftlich organisierten Antikommunismus. - Sozialistische Ideale sind in der MLPD nichts für das Wandbild, sondern gelebte Praxis in der Partei: Es wird ein gleichberechtigter Umgang auf Augenhöhe gepflegt, solidarischer Umgang untereinander. Es gibt keine „hohen Tiere“, sondern freimütige Kritik und Selbstkritik und Hilfe.
Sie hat grundlegende Auswertungen zum Verrrat am Sozialismus vorgelegt und Schlussfolgerungen darausgezogen. - Der Mitgliedsbeitrag in der MLPD beträgt zwischen 2 € und 35 € je Monat, gestaffelt nach Einkommen
und Verpflichtungen (z.B. Kinder). Die Mitgliedschaft wird vertraulich behandelt
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Kriegswirtschaft – keine Alternative für Automobilarbeiter
Heute wird auf dem Werksgelände eine Jobbörse veranstaltet. Unter anderem laden so illustre „Arbeitgeber“ wie Rheinmetall, Bundesamt für Verfassungsschutz, Bundeswehr und Bundespolizei ein zum Kennenlernen. Unter zivile Firmen mischen sich hier anscheinend völlig selbstverständlich staatliche Institutionen, die mitten drin stecken in der fatalen Spirale der Aufrüstung, Kriegstreiberei und Faschisierung des Staates. Das kann für Fordler keine Alternative sein. Diese Institutionen stehen für Nationalismus und Spaltung. Sie dienen der Durchsetzung der Interessen der deutschen Wirtschaft im weltweiten Konkurrenzkampf. Der Verfassungsschutz war tief verstrickt in die faschistischen NSU Morde. Rheinmetall macht Profite mit Krieg, Zerstörung und Tod. Zynisch gab Rheinmetall-Chef Pappberger zu: „Friedensgespräche führen zu Unruhe bei den Investoren“.
Es ist im Gespräch, dass Rheinmetall einen Werksteil übernehmen könnte. Die Kolleginnen und Kollegen müssten dann dorthin mitgehen und Munition,
Granaten, Panzerteile bauen, um sich dann anzuschauen, wie in anderen Ländern Wohn- und Krankenhäuser damit zerbombt werden. Diese angebliche „Jobmaschine“ dient der Vorbereitung Deutschlands auf Krieg.
Eine internationale, kämpferische Belegschaft darf sich nicht für diese Richtung ködern lassen!
Nein zu Aufrüstung und Kriegsvorbereitung!
Kein Betriebsübergang an Rüstungskonzerne! Hoch die internationale
Solidarität!